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Und da jeder Rabauke auch starke, und jede Elfe auch sanfte  Eltern braucht, gibt es hier auch viele Inspirationen und Ideen aus meinem Mary Poppins Koffer.

  • AutorenbildVivica

Wie sehr wir Erwachsenen mit dem Thema Sex zu kämpfen haben wurde mir kurz nach meiner Hochzeit auf lustige Weise klar! Ich hatte von meiner marokkanisch/französischen Freundin eine wunderschöne nackte Puppe mit einem Schleier vor den Augen geschenkt bekommen. Es war ein Teil ihrer damaligen Ausstellung und ich war sehr stolz dieses Geschenk zu erhalten. Sie nahm Platz auf unserem Sofa und von da an konnte ich sehen wie so viele Platz nahmen, sie im Arm hielten um sie dann irgendwann erschreckt und betont unauffällig neben sich zu platzieren. Den nackten Busen hatten viele bestimmt noch hingenommen, die liebevoll gestaltete Vagina, mit den Schamhaaren war allerdings spätestens zu viel des Guten.

Als das Seepferdchen dann laufen lernte, machte ich mir Sorgen, wann die erste schockierte Mama ihr Kind nicht mehr getrost bei uns lassen würde. Der Monsieur wollte allerdings die Puppe auch nicht im Schlafzimmer haben. Was sollte denn die Putzfrau denken. Ja, da kam mir dann auch der Gedanke wie schnell ein Ort den Gegenstand verändert. War er- für mich und den Monsieur- im Wohnzimmer noch Kunst, so bekam er im Schlafzimmer den Geschmack eines Fetisches.... Gar nicht so einfach, die Sache mit dem Sex! Wie soll es da den Seepferdchen gehen? Wachsen sie doch mit Tik Tok, Insta und Facebook auf? Ich besorgte mir das magisches Mädchen. Ein Buch, was ich zusammen mit dem Seepferdchen heiße Schokolade trinkend im Kinderzimmer gelesen habe. Auch bei dem Gedanken es im Kinderzimmer zu lassen fühlte ich mich wohl. Was mir nach der oben beschriebenen Geschichte einfach wichtig ist.


Aber hat das Seepferdchen denn auch dieselben Fragen wie ich und meine Freundinnen und Schwestern damals? So kam Klär mich auf zu uns. Ein Buch mit echten Fragen von echten Kindern. Hier gibt es sogar schon den zweiten Teil, den kenne ich allerdings noch nicht. Ich finde Das Buch ganz wichtig, denn wer von uns fühlt sich schon immer normal? Und wenn wir beim Thema normal sind, dann ist das Ausmalbuch Farbenfrohe Vulven nicht mehr weit. Wir sind alle so unterschiedlich, aber ist uns das wirklich immer bewusst? Spielerisch, bzw. malerisch auf Entdeckungsreise zu gehen trifft nun wieder genau das Thema von oben beschriebener Geschichte. Mehr Leichtigkeit ist doch herrlich und gerade bei Sexualität so wichtig!


Und dann kam da noch eine Sache die sich mir durch meine Dyskalulie nie so richtig erschlossen hat. Wie in aller Welt sollte ich den Zyklus gut beschreiben? Bei beiden Hausgeburten sind meine Gynäkologin und die Hebamme des öfteren fast verzweifelt, dass ich mich nie an die anscheinend so lebenswichtigen Daten meines Zyklus erinnern konnte. Beiden Kindern geht es gut

Dennoch wollte ich das von mir Versäumte nun nicht auch noch an das Seepferdchen und ihre Hebammen weitergeben. Ich fand Lin und das Abenteuer des Zyklus.


Dieses Buch allerdings habe ich noch nicht preisgegeben. Ich habe stattdessen einen hübschen Karton mit farbigen Tampons, Binden, Menstruationstässchen und einem kleinen Feuerwerk. Denn diesen Tag möchte ich feiern. Mein erster Tag der Regel war furchtbar gewesen. Der erste Tag des Seepferdchens soll sich anfühlen wie ein warmes aufgenommen werden von allen Frauen der Erde. Ein paar Rituale möchte ich feiern, Briefe von Freundinnen und Verwandten warten auf das Seepferdchen. Es soll ein Fest werden. Denn das ist unser Körper. Ein Fest, eine Einzigartigkeit, etwas Wundervolles und das ist es, was ich mir für die kommende Mädchengeneration wünsche. Eine gesunde Beziehung zu sich und dem eigenen Körper. Denn nur wer mit sich in Verbindung ist, kann mit anderen in Verbindung kommen.

Und da ich gerade spüre, dass da noch ganz andere Themen auch wichtig sind in der Begleitung unserer Kinder für uns Eltern, kannst Du Dich jetzt schon auf den nächsten Post freuen. Da habe ich spannende Bücher (an denen ich bei der Erwähnung nichts außer dem Fakt, dass wir uns alle mehr inspirieren können bekomme :-)) für uns Eltern.

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  • AutorenbildVivica

Vor ein paar Tagen machte ich mich mit Vinnie auf den Weg zum Strand. Schon von sehr weit konnten wir das tosen, das heulen und das brausen hören. Es war windig und wir wurden ganz schön durchgepustet. Dieses laute brechen der Wellen kann ganz schon angsteinlösend sein, dachte ich bei mir. Falls ich es noch nicht erwähnte, ich wollte ja nicht nur zum Strand. Ich wollte ja auch mein höchstpersönliches Wikingerbraut-Training absolvieren...Denn wer den schwedischen Winter überleben will, der sollte abgehärtet sein, so mein Credo seitdem ich nun schon 6 Wochen in Schweden lebe.

Als Vinnie und ich dann die Kuppe erreichten lag das Meer in seiner vollen Pracht vor uns. Hohe Wellen empfingen uns und ich konnte den Strand vor lauter Flut gar nicht sehen. Wir setzten uns erstmal auf die Stufen und gaben uns Zeit dieser Naturgewalt zuzusehen. Die Wellen schichteten sich über- und untereinander, brachen gegen eine weitere Welle und strudelten in einem fort. Einen Tag zuvor waren wir bei kaltem aber strahlendem Sonnenschein den Strand entlang geschlendert. Lauschten den Mögen und den Rotmilanen und hielten nach kleinen Fischen Ausschau. In meditativer Ruhe und ganz geeint im Moment.

An diesem Tag war die Ruhe wie weggeblasen. Der Wind zerrte an uns und das laute Heulen lud nicht so richtig zum verweilen ein. Wo auch? Es war alles überflutet! Als wir da so saßen und ich mich fragte wo ich denn heute den Mut, die Motivation und die Überwindung hernehmen sollte mich ins Wasser zu werfen kamen da noch ganz andere Dinge. Seit Tagen heulte nämlich was ganz anderes in mir. Mein Wolf, ja, genau der aus der Gewaltfreien Kommunikation. Der setzte sich nämlich mit einer neuen Schule auseinander und was er da sah fand er durchaus schwer.

Nun ist es so, dass das Seepferdchen und das Äffchen sehr selten Fernsehschauen und auch mein Handy selten hergeliehen wird für Telefonate mit Freunden oder eine Nachricht. Geschweige denn von eigenen Medien. Sie sind jetzt allerdings in einer Schule gelandet wo Altersbegrenzungen von TikTok, Instagram etc. nicht wirklich relevant sind. Verständlicherweise wollen nun beide ein eigenes Smartphone und am besten gleich ein Tablett dazu. Zusätzlich höre ich überaus krasse Schimpfworte und eindeutige Handzeichen wohnen auch seit Wochen bei uns. Da kriecht dann die Angst hoch und ich frage mich in welche Situation ich die beiden hineinversetzt habe? Ob ich das alles auffangen kann? Was das wohl alles mit den Kindern machen wird? Bei der Angst ist dann mein Wolf nicht sehr weit und der kann, laut meinem Monsieur, sehr angsteinlösend heulen. Sehr!

Und genau bei diesem Gedanken, da hatte ich das Bild der Flut und der Wellen und mir wurde klar, da kommt auch wieder die Ebbe!! Da kommt auch wieder der Sonnenschein!! Und ganz sicher auch wieder Entspannung.

Nein, ganz sicher habe ich den Wolf so nicht besiegt. Ganz sicher auch nicht ausgeschaltet. Auch in Schach kann ich ihn nicht halten. Dennoch schaffte ich es an diesem Morgen mit ihm Seite an Seite ins Meer zu stapfen. Wir hatten einen Waffenstillstand, eventuell auch einen kleinen Freundschaftsmoment. Während also mein kleiner Hund am zischenden Ufer auf mich wartete. Denn nie und nimmer würde mein Mädchen ihre Pfoten ins Wasser gleiten lassen! Ging ich möglichst ruhig atmend ins Meer. Das ist nicht so einfach wie es klingt, denn die Wellen schubsen fleißig, den von den Wellen angerollten Steinen muss ich versuchen auszuweichen und nebenher schaue ich, dass Vinnie nicht aus Langeweile Blödsinn macht. Ganz das Leben eben!

Auf dem Nachhauseweg bildete ich mir dann mein eigenes Medienprogramm mit den Kindern. Wie ich Missbrauch, Mobbing und andere Gefahren im Internet so erklären kann, dass sie für einen 9- und eine 10 jährige auch verständlich sind. Die bunten Klebekreise für die Tastatur sind bestellt. Das 10 Fingersystem kann kommen. Ich bin bereit und gestärkt. Zumindest bis mein Wolf mal wieder um die Ecke lugt. Bis dahin gehe ich erstmal eine Weile Herbstschwimmen. Bei Ebbe und bei Flut:-)

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  • AutorenbildVivica

Gestern kamen wir vom einkaufen mit vollen Tüten nach einem recht durchgetaktetem Tag nachhause. Als das Seepferdchen die Treppen hochhüpfte drehte sie sich um und flüsterte: "Ich geh und räume die Sachen in den Kühlschrank ein, du meistentspannte Mama. Ich musste schmunzeln und während ich dann gestärkt von diesem Wort tiefenentspannt die Leckereien auspackte dachte ich über das meistenstpannt nach. Meinte sie nun meistens entspannt? Oder vielleicht doch, das von mir erhoffte am allermeisten entspannt? Hmm, beides, fand ich, würde auf mich zutreffen. Denn wenn ich mit anschaue, was ich mal so eben am Tag alles anpacke und erledige und seit einigen Monaten (präpubertär bedingt!) mir auch anhöre, finde ich mich doch am allermeistenmöglich entspannt!

Sicherlich, immer entspannt bin ich auf gar keinen Fall. Da fließt viel zu viel Wikkingerblut in meinen Adern. Aber eine Raketenfrau, wie sich eine der Lehrerinnen meiner Kinder nennt bin ich nun auch nicht!

In all den Gedanken weckte mich das Äffchen und fragte mich:" Gehts Dir gut Mama, Du siehst so spannend aus?" Aha! Wenn ich also mal entspannt nachdenke sehe ich spannend aus? Ganz schön kompliziert befand ich und fragte daraufhin das Seepferdchen. "Wie hast Du das eben gemeint mit der meistentspannten Mama?" Sie zuckt leichthin mit den Schultern und entgegnet:" Na so wie ich es gesagt habe".

Da habe ich dann lauthals gelacht! Ja, klar, so wie sie es eben gemeint hat. Da sie das lächelnd sagte und es sich gerade so leicht anfühlt beschloss ich, es genauso auch zu nehmen. Nun steht in meinem Regal und leuchtet mir sicher wieder entgegen wenn ich dann mal nicht die meistentspannte Mama bin.

Birthe von den Leuchtturmeltern hat da heute auch was dazu geschrieben...vom Dorf, was wir Eltern für unsere Kinder brauchen. Das habe ich mir sehnlichst gewünscht, als ich mich auf den Weg machte Mutter zu werden. Auf diesem Weg bin ich noch immer und werde ich immer sein. Das hatte ich damals nur noch nicht verstanden! Zum Glück habe ich immer wieder Menschen getroffen die mich inspiriert haben. Und klar habe ich zuhause die besten Lehrmeister für die spannendsten Ideen. Das möchte ich gerne weitergeben.

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