Vor ein paar Monaten wachten der Monsieur und ich von lautem gerumpelt auf. Wir schauten uns sehr besorgt an. Das Äffchen und das Seepferdchen haben bisweilen ja schon die ein oder andere schockierende Idee! Als wir dann unser Schlafzimmer verlassen wollten, wurden wir charmant und sehr bestimmt darauf hingewiesen, dass dies erst in ein paar Minuten möglich ist. Wir nahmen also all unseren Mut zusammen, setzten uns hin und ich fragte mich ernsthaft, ob ich zur Erhaltung der Stimmung doch noch ein paar Minuten meditieren sollte. Die Entscheidung wurde mir abgenommen, denn da wurden wir schon abgeholt und ins Wohnzimmer begleitet. Meine 2 Innenarchitekten hatten das gesamte Wohnzimmer umgestellt und was soll ich sagen...es sah fantastisch aus:-)
Ja, zugegeben, der Monsieur brauchte ein wenig länger um sich wieder zu fassen und schaute auch heimlich auf den Fußboden und massierte dann noch heimlicher später ein wenig Bodenöl ins Parkett, aber auch er empfand es am Ende eine grandiose Verbesserung!
Nun kam kurz vor Weihnachten der Wunsch der Kinder die Zimmer zu tauschen. Innerlich schlug ich die Hände zusammen. Hier ein Auszug aus meinem Gedankenkarusell:
- Ich bin vom ganzen Jahr schon so müde, habe ich dafür denn die Kraft?
-Ich mag den Monsieur eigentlich gerade nicht wieder zu neuen Schandtaten überreden.
-Wie halte ich die gerade motivierten Kinder auch noch nach einem halben Tag motiviert?
-Wann sollen wir das zwischen all die anderen Bedürfnisse quetschen? (der Hund will Gassi gehen, ich möchte meine Faszien verwöhnen, das Seepferdchen hatte sich einen Wellnesstag mit Mama gewünscht, das Äffchen träumte vom Schwimmen gehen, der Monsieur von ausgedehnten Kuschelmomenten (Äh, ich auch!!!!), meine Schwiegermutter hatte sich ihren Back-Kampfanzug schon vor Wochen angezogen, meine Eltern wollen da nicht minder zurückstehen und dann gibt es da noch zahlreiche Freunde des Seepferdchens und des Äffchens die schon seit Wochen ausgemacht hatten uns die Bude auf den Kopf zu stellen:-))
Da sich das Gehirn zum Glück gute Momente merkt und daraus lernt, dass es gut ist aus der Komfortzone zu gehen, schob ich mein schreibuntes Karussell zur Seite und suchte mit den Kindern im Keller die Farben zusammen. Wir besprachen in langen Diskussionen welche Möbelstücke bleiben müssen (Schränke die mir zu schwer waren) und welche wechseln dürfen (alles was wir zu dritt tragen können).
Was soll ich sagen? Weihnachten ist schon ein wenig her...in meiner Bedürfnisliste stand dann wohl auch ganz ungelesen, dass ich gerne noch 2 Erkältungen einkassieren möchte:-) Sie mussten sich also in Geduld üben, die Innenraumgestalter. Haben sie auch, bis zum letzten Wochenende. Da legten wir tatkräftig los, in einem zauberhaften Miteinander!!
Nicht ein mal musste ich motivieren, der Monsieur kam tatkräftig dazu und am Abend hatten wir gestrichen, geräumt und dann auch friedlich geträumt. In 2 wunderschön gestalteten Zimmern. Eins ganz gefährlich mit Piraten und eines, ein wenig mehr gechillt.
Ich lege diese Erfahrung jetzt, wie viele andere mit meinen Kindern, auf mein inneres Mama-Regal, damit ich bei weiteren Anfragen der Kinder wieder mit gutem Gefühl aus der Komfortzone kommen kann. Denn in Einrichtungsfragen kommen mein Äffchen und das Seepferdchen sehr gerne öfter an die Macht!
Du hast richtig gelesen, ich habe in meinem Herzen zahlreiche Regale und die haben alle verschiedene Themen. Welches möchtest Du Dir bald auffüllen?
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